Biotoppflege Sielenwangwiese – Glanzlicht 50 Jahre BNAN
Biotoppflege Sielenwang 2023 – Abgehakt!
Dank eines Mähteams, dass die Wiese vor einigen Tagen vorgemäht hat, dank eines hochmotivierten Teams aus 13 Frauen und Männern, dank eines Nachbarn, der unser Bio-Gras abfährt und verfüttert, war auch diese Biotoppflege schnell erledigt. Möglicherweise hat das drohend über dem Berg stehende Gewitter uns einen zusätzlichen Ansporn gegeben. So wie ein Asterix-Comic immer mit einem gemeinsamen Fest rund ums Lagerfeuer endet, so endet unsere Arbeit mit einem zünftigen Outdoor-Vesper. Sonst wäre irgendwas unvollendet. Deshalb: erhöhter Einsatz für das Ziel „Abschluss im Trockenem“.
Z’samma schaffa, z’samma veschbra, z’samma halta.
Viele Worte über das Vesper, das i-Tüpfelchen unserer Pflegearbeiten. Unsere Motivation für die nicht immer so leichte Handarbeit ist jedoch die Erkenntnis, dass ohne ehrenamtliches Engagement noch viel mehr Pflanzen und Tiere immer weniger Lebensraum hätten.
Unsere Wiese am Sielenwang ist ein Grenzertragsstandort. Die ehemalige einmähdige Magerwiese ist zu steil, um sie sicher mit Traktoren bewirtschaften zu können. Sie ging jedoch nicht den Weg vieler unrentabler Wiesen – entweder Fichtenmonokultur oder Verbuschung. 1981 hat der Bund Naturschutz Alb-Neckar die Wiese mitsamt der anschließenden übersteilen Wacholderheide erworben. Seitdem mähen wir die Wiese jährlich im Spätsommer schonend mit dem Balkenmäher und räumen das gemähte Gras ab.
Nur so lässt sich der bunte Lebensraum erhalten. Im Frühling wachsen dort Schlüsselblumen, zu denen sich einige Baurabübla – Traubenhyazinthen – gesellen. Im Frühsommer zeigt sich unsere Wiese so, wie man sich eine Bilderbuchwiese vorstellt: bunt! Blauer Wiesensalbei, weiße Margeriten, rosa Esparsetten und gelbe Klappertöpfe werben um die dort noch vorhandene Schmetterlinge. Nach der Mahd bieten die Nachblüte von Flockenblumen und Skabiosen den Insekten die Nahrungsgrundlage. In der abwechslungsreichen Hecke, die die Wiese von der Heide trennt, hat der Alpen-Ziest seinen festen Platz gefunden. Die ostexponierte Heide wird im August auf den ersten Blick von unzähligen weißen Graslilien dominiert. Der zweite Blick offenbart aber auch dort eine Artenvielfalt: zarter, weißer Hügelmeister, blaue Berg-Aster und gelbe Ginster unterbrechen das Meer der Graslilien.
Seit unserem ersten Arbeitseinsatz 1982 haben wir am Sielenwang annähernd 1700 Stunden ehrenamtliche Naturschutzarbeit geleistet. Selbstverständlich immer mit einem abschließenden Vesper. Heute war das Gewitter gnädig zu uns. Geregnet hat es erst auf dem Heimweg.