BNAN – Amphibienschutz

Feuchte Wiesen, Tümpel, Seen, Hülben – Feuchtbiotope sind auf der Alb eine seltene Erscheinung; dazuhin wurde ein Großteil entwässert oder zugeschüttet, um das Land zu „verbessern“ und nutzbar zu machen. Kein Wunder, dass uns solche Flächen besonders am Herzen liegen.

Das Feuchtgebiet Turm am Grünenberg ist ein Biotop aus zweiter Hand. Vor vierzig Jahren hat unsere Gruppe Tümpel angelegt, die seither mehrmals wieder ausgebaggert wurden, um eine Verlandung zu verhindern. Wuchernde Wasserpflanzen müssen regelmäßig aus den Teichen entfernt werden, um die Wasserflächen offenzuhalten, der Schilfgürtel muss in Schach gehalten werden, umgebende Wiesenstücke müssen gemäht und Gehölze gepflegt werden. In der Tat eine Menge Arbeit – aber die zahlt sich aus, denn der „Turm“ ist das bedeutendste Amphibien-Laichgewässer weit und breit – Erdkröte, Grasfrosch, Teichfrosch, Bergmolch, Teichmolch, Kammmolch finden sich im Frühjahr ein; dazuhin sind über 30 verschiedene Libellenarten dort zu finden, Zauneidechsen fühlen sich in einer Trockenmauer wohl, ab und an schaut auch die Ringelnatter vorbei.

Vor der Amphibienwanderzeit installieren wir an der nahen Kreisstraße 1438 einen Amphibienzaun, um möglichst viele Tiere vor dem Verkehrstod zu retten. Die Tiere fallen weich in die am Zaun verteilten Eimer und werden täglich über die Straße in den angrenzenden Wald getragen, von dort aus gelangen sie gefahrlos zu den Tümpeln. Im Mai wird der Zaun wieder abgebaut.

Für Besucher ist ein sommerlicher Spaziergang am Feuchtgebiet vorbei ein unvergessliches Erlebnis, wenn die Teichfrösche im Chor ihr Konzert geben und Froschlöffel, Pfeilkraut, Wasserschlauch und Igelkolben im Wasser blühen.

Zweige, Äste und Stämme, die bei der Gehölzpflege anfallen, lagern wir bewußt auf einem Haufen in einer Ecke des Geländes. Dieser unordentliche Flecken ist ein wertvoller Rückzugs- und Überwinterungsort für Tiere. Das vermodernde Holz bietet vielen Pilzen eine Existenzgrundlage. Kürzlich wurde der seltene Blaue Rindenpilz dort entdeckt. Einfach machen lassen ist mitunter auch kein Fehler.

Geborgene Amphibien an der Straße Gingen / Fils – Grünenberg

 
JahrErdkröteGrasfroschBergmolchTeichmolchKammmolchGelbbauchunke
1985212201516
1986302364344
19874023045453
198830280120706
198961197106688
1990100230240909
199111423126215220
199213540926024137
199361753943623929
1994689960062910223
199542323205555913
19962712466661918
19971815181336596
199811068251436
19991213103153483
2000910120185586
2001k.A.k.A.k.A.k.A.k.A.k.A.
2002186110871752
200333172633521043
20043862982481751
20054522301632521
200695143445173131
2007924111490215
20088530151263172
2009561961179641
2010371617731660
2011231813815815
201211308123815
201361864759
2014121813512375
20151237257241161
20162539116169105
201720306786144
2018656252171138
201942125 (*)146110124
2020559 (*)322241
20213133857265
20226815807577
2023341576474

(*) Grasfrosch und Grünfrösche zusammengefasst