Exkursion ins Schopflocher Moor

War’s schaurig über’s Schopflocher Moor zu gehen?
Keineswegs! Die von uns befürchteten feuerspeienden Drachen entpuppten sich als zierliche Waldeidechsen, die Hexenbesen in den Moorbirken sind nicht die geparkten Fortbewegungsmittel der Hexen, sondern durch Pilze hervorgerufene buschartige Auswuchse und – ganz wichtig – wir hatten optimales Exkursions-Wetter. Keinen, die Sinne verwirrenden, Nebel sondern ein bilderbuchhaftes Sonne-Wolken-Gemisch. Zu guter Letzt hat dann der stabile Bohlenweg auch den Ängstlichsten überzeugt das „gefährliche“ Moor zu betreten.

Vielleicht wäre „gefährdete“ Moor angebrachter?
Das, was wir heute dort bestaunen, ist durch den Torfabbau im einstigen Hochmoor entstanden. Dank des Engagements des Schwäbischen Albvereins in den 1930er Jahren konnten die letzten beiden Resthügel des Hochmoors unter Schutz gestellt werden und wir somit Heidelbeer-Sträucher und manch andere Pflanzen finden. Darüber hinaus gibt es im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor noch viel mehr zu entdecken: Pfeifgraswiesen mit blühendem Wiesen- oder Schlangenknöterich, Niedermoorbereiche mit ihrer speziellen Vegetation aus (noch nicht blühendem) Mädesüß und Baldrian, Streuwiesen mit blühenden Trollblumen und Breitblättigem Knabenkraut. Und einen Tümpel – voller Leben! Bergmolche, Wasserkäfer, Wasserschnecken und einige – keineswegs eklige – Egel. Natürlich gibt es im Moor auch Vögel: verschiedene Grasmücken, ein uns begleitender Rotmilan und den Vogel mit dem schauerlichsten aller Namen: den Neuntöter.

Am Ende des Bohlenwegs hat sich unsere Gruppe getrennt. Die „Wanderfreudigen“ haben den Weg durch herrlich bunte Wiesen – Stichwort Gugigei – zum Randecker Maar mit dem überwältigenden Weitblick ins Albvorland eingeschlagen, die „Staunenden“ die Blütenpracht auf dem Bohlenweg ein weiteres Mal genossen. Wiedervereint hat uns der Biergarten beim nahe des Moores gelegenen Gasthauses.